Als Pflegefachfrau mit Hospiz-Erfahrung in Palliative Care und jahrelanger Tätigkeit als Dozentin für Sterbebegleitung beschäftige ich mich schon lange mit Sterben und Tod.
Schon als Kinderkrankenschwester auf der Onkologie erfuhr ich um die Bedeutung von Sterbeprozessen und wie wichtig diese für ein Familiengefüge sind. Auch in den fünf Jahren, in denen ich im Gebärsaal der Uniklinik Basel die Neugeborenen entgegennahm und nicht zuletzt auch bei der Geburt meines ersten Kindes, erlebte ich, wie nahe Geburt und Tod beieinanderliegen und dort auch zusammenfallen können.
Als Mutter von drei Kindern und als Grossmutter seit 2018 beantworte ich auch Fragen der Kinder zum Thema Sterben und Tod. Der Tod begegnet uns in vielfältiger Weise auch in der Natur als Teil des Lebens.
Der Tod war in meinem Leben der grösste Lehrmeister.
Im Sinne des Slawischen Sprichworts:
“ Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schliessen.
Es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen.”
Seit Januar 2020 arbeite ich als Freitodbegleiterin, bin dadurch geübt im Infusionen legen.
Als Mitglied von Exit Schweiz seit über 40 Jahren weiss ich um die Erleichterung und das gute Gefühl, die Möglichkeit eines selbstbestimmten und würdevollen Todes zu haben. Ich erachtete dies schon in jungen Jahren als lebensqualitätssteigernd.
Ich setze mich ein für das Recht, in Würde zu sterben und bin dafür, dass wir den Zeitpunkt unseres Todes selbst bestimmen können, vor allem wenn wir unerträglich leiden.
Diese Herzensarbeit bedeutet in erster Linie eine Ehre für mich.